Erste Nagelprobe vom Lebensmittelretten bestanden

Freitag fragte Yvonne per Mail, ob der Fairteiler (öffentlicher Lebensmittelabgabe und -abholort) im Dorfgemeinschaftshaus schon nutzbar sei. Ich zögerte etwas. Denn einerseits haben wir noch keinerlei extra Regal oder gar einen Kühlschrank aufgestellt, andererseits sind natürlich immer wieder Leute da. Die nehmen gewiss auch gern Lebensmittel ab. So lud ich Yvonne ein und sie brachte noch am Abend einen ganzen Karton reifer Bananen mit.

Da standen wir nun. Nagelprobe. Was machen wir mit sooo vielen Bananen? Haben wir genügend Publikumsverkehr, um sie alle in kürzester Zeit unter die Leute zu bringen? Schließlich waren sie reif und zum Teil aufgeplatzt. Eine echte Herausforderung.

Aber: Am Sonntag 14h hatte ich die letzten an den Mann oder die Frau gebracht.

Es wurden natürlich viele Bananen an dem Wochenende so gegessen. Aus den anderen war

  • Bananenquark
  • Bananensaft
  • Bananenbrot geworden und
  • der Rest war zu Trockenobst verarbeitet.

Voller Erfolg würde ich sagen! Keine einzige Banane musste kompostiert werden! Genau erreicht, wofür foodsharing.de eintritt.

Gern wieder!

Neue Initiative: Lebensmittel retten

Schon länger kursierte die Idee, im Dorfgemeinschaftshaus einen öffentlichen Kühlschrank für gerettete Lebensmittel aufzustellen. Bisher war allerdings so wenig Betrieb auf dem Gelände, dass nicht sicher gewesen wäre, dass auch alles schnell Verbraucher findet. (Sachen im Tauschregal brauchen oft noch Monate, bis sie einen neuen Nutzer gefunden haben.) Durch die regelmäßige Gartenarbeit und auch die Treibgutsammelgruppe ändert sich das jedoch zunehmend. So haben wir jetzt mal mit der Planung begonnen:

Als Erstes brauchen wir Leute, die Lust haben, von Betrieben unverkäufliche Lebensmittel abzuholen. Das Abholteam soll möglichst nah an den Betrieben wohnen oder arbeiten oder sonstige alltäglichen Wege dort entlang haben. Denn oft kommt es auf das Einhalten der Kühlkette an. Abholer*innen dürfen und sollen alles, was Sie selbst verbrauchen können, behalten. Das Übrige können sie an Familie und Freunde verteilen. Was noch immer zu viel ist, dafür steht dann Platz im Dorfgemeinschaftshaus zur Verfügung.

Wenn klar ist, dass dort auch Lebensmittel ankommen, macht es Sinn, über folgende Fragen nachzudenken:

  • Wie kommen wir an einen (großen möglichst energieeffizienten) Kühlschrank?
  • Wo genau kann der Kühlschrank hingestellt werden?
  • Wie finanzieren wir die Stromkosten?
  • Brauchen wir zusätzlich ein Regal?
  • Wie bekommen wir das Ganze so hin, dass es schon jetzt bald, also unter Corona-Auflagen machbar ist? etc.

Jetzt an Dich:

  1. Hast Du Lust, (meist abends nach Geschäftsschluss) noch genießbare Lebensmittel aus Betrieben oder von Märkten abzuholen? Wir werden die Plattform „foodsharing.de“ nutzen. Über nebenan.de haben wir schon 5 Gruppenmitglieder und 2 weitere Interessenten über eBay-Kleinanzeigen. Du bist herzlich willkommen im Club! Je mehr wir werden, desto besser!
  2. Hast Du Lust mitzuplanen?
  3. Hast Du Lust, evtl. Geld per Crowdfunding einzuwerben? (Das ist die aktuelle Idee, aber es gibt bestimmt auch andere Lösungswege! Deine Ideen sind willkommen!)

Jedenfalls wird das eine Initiative ganz im Sinne vom Do-It-Yourself Dorfgemeinschaftshaus. Denn wir tun ja selbst und das mit ganz simplen Mitteln, nämlich:

  • Zeit zum Abholen,
  • ein paar mitgebrachten Beuteln, Rucksäcken oder Kisten, vielleicht auch mal Kūhlakkus
  • einem neu besorgten Kühlschrank und/oder Regal
  • und viel, viel Elan und Spaß am Lebensmittel-Retten

Zusätzlich zum Spaß haben wir

  • ein gutes Werk getan
  • und sogar noch kostenlose Lebensmittel.

Ich freue mich riesig drauf, dass es jetzt bald los geht. Du Dich auch schon?