Eine Spitzmaus – leider nur eine tote – und andere Tiere

Am Samstag habe ich bei der Gartenarbeit eine Spitzmaus entdeckt – leider nur eine tote. Aber Spitzmäuse sind selten, so dass ich stolz bin, dass sie sich bei uns wohlgefühlt hatte.

Unsere kleine tote Spitzmaus

In Deutschland haben wir 3 Spitzmausarten:

  • Die Feldspitzmaus,
  • die Gartenspitzmaus und
  • die Hausspitzmaus.

Obwohl der Name danach klingt, sind Spitzmäuse keine Mäuse und nicht mal nahe Verwandte von ihnen. Deshalb hatte man sie Mitte des letzten Jahrhunderts schon mal umbenennen wollen. Der neue Name sollte „Spitzer“ werden. Leider war das 1942, als Hitler an der Macht war. Als der von der geplanten Umbenennung erfuhr, verbot er sie schlicht … Warum in den 50gern Jahren oder später niemand mehr auf die Idee kam, diese Tiergattung im Deutschen umzubenennen, weiß ich nicht. Schade, finde ich. „Spitzer“ kann man sich doch super merken, klingt nach Bleistift…

Zurück zu unserer kleinen Spitzmaus, die vermutlich eine Gartenspitzmaus war. Denn das ist die kleinste unserer einheimischen Arten. Hier ein Größenvergleich:

Der Größenvergleich ergibt: Sie war ca 5 cm groß.

Weltweit sind Gartenspitzmäuse keine Seltenheit, aber in Deutschland sind sie laut „Roter Liste“ gefährdet.

Ich hoffe, sie ist nicht einer der vielen, vielen Katzen der Nachbargrundstücke zum Opfer gefallen. Ich finde ja, wir haben da schon eine richtige Katzenüberbevölkerung. Immerhin: Wenn ich da bin, meiden sie inzwischen das Grundstück.

Andere seltene und weniger seltene Tiere bei uns

Apropos meiden: Leider ist dieses Jahr vermutlich der bisher jedes Jahr bewohnte Meisenkasten „am Parkplatz“ nicht bewohnt. Vermutlich wegen der Baumaßnahme. Da war es den Meiseneltern mit Handwerkern, die genau dort über die Wiese ihre Sachen hin- und hertransportierten, wohl zu laut. Schade. Aber wir haben ja noch 3 andere Meisenkästen. Ich bin gespannt, welche sich beim Saubermachen am Ende der Saison dieses Jahr als „war bewohnt“ herausstellen.

Auf jeden Fall ist unser Starenpärchen wieder in einem der natürlichen, vom Buntspecht gehauenen Löcher der dicken Linde an der „Weggabelung“. Die Jungen sind schon geschlüpft; dort ist ordentlich Radau .

Schnell noch mitmachen, weil doch WoE ist

Bestimmt wisst Ihr, dass sich die Stadt Dreden um die Bundesgartenschau 2033 bewirbt. Jetzt will die Stadt uns Einwohner:innen beteiligen, um herauszufinden, was uns dabei wichtig ist. Hier ist der Link zur Umfrage https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/dresden/beteiligung/themen/1034351 . Er gilt leider nur noch bis diesen Sonntag (23.4.23). Und es haben sich bisher noch nicht einmal 600 Leute beteiligt. Vielleicht ändern wir es schnell noch ein wenig durch diesen öffentlichen Beitrag.

Also macht bis diesen Sonntag schnell noch mit!

Ergebnis der Picobello-Aktion

Ganze 18 (!) Leute waren wir am Sonnabend beim Müllsammeln in Dobritz. In nur 1,5 Stunden haben wir echt viel zusammengetragen. Unser Heldenfoto, auf dem sogar noch Dreie fehlen:

Die Gruppe mit ihrem Werk

Sven war so schmerzlos, dass er nachher die gefundenen Pfandflaschen in den gegenüberliegenden Netto brachte. Und siehe da: weil auch ein Kasten beim Treibgut war, sind lockere 5,50 EUR dabei rausgekommen! Gratulation!

Für das Ortsamt, das uns die Müllgreifer ausgeliehen hatte, sollten wir die 3 verschiedenen Typen, die man uns gegeben hatte, gegen einander vergleichen. Der Typ auf dem rechten Bild hat den Test gewonnen und wir hoffen, beim nächsten Mal davon also mehr Exemplare zu bekommen:

Anschließend waren zehn von uns noch gemeinsam im Belohnungscafé, was leider etwas weit war (in Altleuben, so dass eben nicht mehr alle mitkamen).


Hier noch Einzelfotos von den „Treibgut“bergen; denn welche Mengen das waren, kommt auf dem Gesamtbild gar nicht so richtig raus.

Und das war am Samstag die „Nachher-Ansicht“: Eine naturbelassene Brache ohne Müll. Wir hoffen, der Effekt bleibt noch lange bestehen!

Brache im Winter bei Nieselregel – aber ohne Müll.

DANKE an alle fleißigen Helfer, sowohl in der Vorbereitung als auch vor Ort!

So angespornt machen die Picobellos bestimmt bald die nächste Treibgut-Sammelaktion.

Baustelle Berthold-Haupt-Str. – Oh je! – Wo wir jetzt und später der Natur helfen können

Vor einiger Zeit habe ich mich etwas genauer zur Baustelle an der Bertold-Haupt-Straße erkundigt, wo die Lockwitztalbrücke gerade neu gebaut wird. Denn die Abholzungsbilder, siehe Titelbild, sahen ja wirklich gruselig aus. Dazu habe ich mit Herrn Wolf von der „Unteren Naturschutzbehörde“ telefoniert. Die Untere Naturschutzbehörde ist dauerhaft im Umweltamt der Stadt Dresden angesiedelt, ist also ein Teil der Stadtverwaltung.

Grund für meinen Anruf waren die frisch aufgehangenen Fledermauskästen. Im Laufe des Gesprächs kamen wir drauf, wo und wie wir als Einwohner im Stadtteil ihm und seiner Arbeit, also dem Naturschutz in Kleinzschachwitz, helfen könnten. Aktuell wird es der Natur ja erst einmal ganz schön schwergemacht. Vielleicht könnten wir aber nach Abzug der Bauleute etwas zu einem guten Neustart beitragen.

Drei ganz konkrete Dingen fielen Herrn Wolf dazu ein. Einfache Dinge, wo wir helfen können. Und sie sind ganz schön wichtig:

  • 1. Thema Nistkästen: Entlang der Berthold-Haupt-Str. sind neue Nistkästen aufgehangen, siehe Bilder. Es kommen auch noch weitere hinzu. (Bei einigen gab es sehr lange Lieferzeiten. Darüber war er auch absolut nicht glücklich und hoffte nur, dass sie dennoch alle noch vor Ende der Brutsaison eintrafen. Es kommen auch noch mehr Fledermauskästen hinzu.) Einige sind an Bäumen angebracht; dafür ist die Stadt verantwortlich. Andere sind an den DVB-Masten; dafür ist entsprechend die DVB auch dauerhaft verantwortlich.

    Für die Nistkästen der Stadt wünscht sich Herr Wolf Menschen, die ab und zu mal schauen, ob die Kästen noch gerade hängen und die Nägel noch nicht eingewachsen sind. Das sind Tätigkeiten, die wenig Arbeit machen, ihm aber sehr helfen würden. Denn oft versiegt der Effekt von Naturschutzmaßnahmen, weil die spätere Pflege fehlt. Pflege kann in die Maßnahmen (= Bauprojekte) meist nicht eingepreist werden. Sehr schade, aber so ist es leider. Mit der Realität müssen wir leben. Hier ist also ehrenamtliche Arbeit notwendig.

    Erst recht wird Vogelkästen im Spätsommer zu säubern nicht durch das Bauprojekt übernommen. Wer hier helfen will, kann – mit etwas Übung – auch die Arten erkennen, die den Kasten genutzt haben. Herr Wolf würde uns einlernen, wenn wir ihm später solche Informationen rückmelden.
  • 2. Thema Fledermauskästen: Zu den zwei neuen Fledermauskästen an der alten Eiche direkt an der Lockwitz wüsste Herr Wolf gern, ob schon Fledermäuse drin wohnen.

    neue Fledermauskästen an alter Eiche
    Die beiden neuen Fledermauskästen an der alten Eiche, die direkt an der Lockwickwitzbrücke stehen geblieben ist.
    Man kann das wohl auch als Laie einfach erkennen, indem man von unten mit einer stärkeren Taschenlampe in die Kästen hineinleuchtet. Wenn sie belegt sind, sähe man Fledermäuse drinnen hängen. Fragt sich nur, wer mit welcher Leiter so weit nach oben kommt.zwinkernder Smiley. Wir haben zwar im Haus eine lange Leiter, sie bis dorthin zu transportieren stelle ich mir aber nicht so leicht vor.
  • 3. Thema Fischotter: Unter die neue Brücke wird seitlich ein Steg gebaut. Der ist nicht nur für Menschen da, sondern eine Naturschutzmaßnahme für den Fischotter, der in der Lockwitz wohnt. Hier fragt Herrn Wolf an, ob im Herbst, wenn der Steg schon einige Zeit besteht, mal jemand hingehen kann und schaut, ob der Otter Markierungskot auf dem Steg hinterlassen hat. Das tun Otter wohl regelmäßig, um ihr Revier zu markieren. Herr Wolf würde gern vorher der-/demjenigen zeigen, wie so ein Markierungskot aussieht. Wenn man das einmal gesehen hätte, wäre es leicht zu erkennen. Der-/Diejenige würde sogar einen Schlüssel für das Törchen bekommen, das extra zum Schutz des Fischotters installiert wird.


Ohne, dass hier Mithilfe gebraucht wird, gebe ich gern noch die folgenden Informationen weiter: Eine Wasseramsel lebt an der Lockwitz. Auch sie bekommt Unterstützung von der unteren Naturschutzbehörde/Herrn Wolf: Extra für sie wird ein Nistkasten direkt unter die neue Brücke montiert werden.

Falls du Lust hast bei einem der drei Punkte mitzuhelfen, melde dich bitte. Zu nichts davon braucht man Fachkenntnisse. Interesse reicht völlig.

Mindestens Igel Bruno ist doch da

Er hatte wohl nur mehr Aufmerksamkeit durch unser Suchen und den Artikel gestern benötigt. Am späteren Abend zeigte er sich dann in voller Schönheit. Mal sehen, ob wir Lenchen auch noch finden!

Einzug der Igel oder nur Durchreise?

Am Sonntag, den 17. Oktober war es soweit: Doro holte „unsere Igel“ von der Igelhilfe Radebeul ab. Bruno und Lenchen waren für uns reserviert. Auch wenn Igel nie auf ihre Namen hören, fanden wir das eine niedliche Idee.

In vollem Betrieb des Vereins war keine Zeit, sich groß über die Geschichte der beiden zu erkundigen. Nachträglich sagte man uns, dass man die spezielle Geschichte dieser beiden auch nicht wüsste, dafür würden sie einfach zu viele retten.

So fuhr Doro mit Bruno und Lenchen zu uns. Im Garten mussten wir noch die Dunkelheit abwarten. In der Zeit füllten wir Wasserschalen und Futternäpfe mit Nass- und Trockenfutter und verteilten sie überall in der Gegend. Die Spannung stieg. Hier die Bilder vom „Auspacken“:

Bruno, der Dicke, erwies sich schon beim Auspacken als sehr ungeduldig. Und fast wirkte es, als wären sich die beiden in den Stunden in der Kiste (sie waren morgens verpackt worden), auf den Keks gegangen.

Jedenfalls: Kaum drehten wir Menschen den beiden den Rücken, war Bruno auch schon draußen und lief sehr schnell die Gegend erkunden. eine Viertelstunde später zog es auch Lenchen hinaus. Allerdings viel gemütlicher.

Und seit dem?

Tja. Seit dem haben wir sie nicht mehr gesehen, auch wenn wir abends bei Dunkelheit öfter noch einmal geschaut haben. Aber überfahrene Igel haben wir in der Gegend auch nicht entdeckt. Also vermuten wir, dass sie entweder noch auf der Pirsch sind, und sich vielleicht wieder einfinden – oder wir haben einem anderen Garten etwas Gutes getan und Bruno und Lenchen haben einzeln oder gemeinsam dort ein neues Zuhause gefunden. Vielleicht war es auch zu verführerisch, als es ja gleich nach dem Einzug warm wurde, draußen größere Runden zu drehen. Vielleicht hat sie der Sturm mit runtergefallenen Ästen (davon einer auch auf das für sie vorgesehene Igelhaus) auch total verschreckt und vertrieben. Wer weiß.

Mal sehen. Martl von der Igelhilfe meint, es kann gut sein, dass sie unter unseren schon sehr großen Laubhaufen sind. Und die werden mit weiterem Laubfall ja weiter wachsen. Es kann auch sein, dass sie, wenn es jetzt wieder kälter wird, doch in Doros Igelhaus einziehen. Es kann aber auch sein, dass es leer bleibt. Für den Fall, bieten uns die Radebeuler an, es im Frühjahr mit anderen Igeln noch einmal zu versuchen. Natur ist und bleibt eben doch Natur und Igel sind Wildtiere und keine Haustiere…

Kleine Erfolge

Hier eine Reihe von kleinen Erfolgen der letzten Zeit, die alle keinen eigenen Beitrag brauchen, aber keinesfalls unter den Tisch fallen sollen. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass die Welt aus kleinen Ereignissen besteht. Viele davon sind sehr schöne. Das, was so oft übersehen wird, ist in Wirklichkeit immens wichtig! – Zumindest ist das meine unmaßgebliche Meinung!

Also los:

Vor ein paar Wochen haben wir unser erstes kleines Insektenhotel fertig gestellt und auf dem Sims in ca. 1,80m Höhe auf der Westseite vom Haus befestigt. Und siehe da: Gleich eine Woche später war es bewohnt. Noch sind nicht viele Schilfröhrchen verklebt, aber immerhin schon einige.

Vor 10 Tagen am Freitag fand das erste Yoga wieder statt. Wir haben zwar keine 4 Leutchen zusammenbekommen, sondern nur 3 Mitmacher, aber immerhin. Der Anfang ist gemacht!

Die Färberhundskamille, eine der seltenen, aber ökologisch so wichtigen Arten, hat sich so gut bei uns eingelebt, dass wir jetzt kleine Pflänzchen schon abgeben können. Wer einer oder mehreren ein Zuhause geben mag, kann sich gern melden. Bedingung: Sie müssen wenigstens 3 Jahre an dem Platz bleiben dürfen.

Unsere Färberhundskamille 2021. Nur zur Erinnerung. So sah der PLatz 2020:

Ein schmaler Streifen des Gehweges vor der Villa ist nicht befestigt, sondern ein Erdstreifen. Da lag Splitt, wuchs aber nichts oder „Unkraut“. Jetzt haben wir ihn mit scharfem Mauerpfeffer und Thymian bepflanzt. Auf den Thymian kann man im Notfall sogar treten. (Der Gehweg ist ja nicht sonderlich breit, vor allem nicht an den Stellen, wo die Straßenbäume sind.) Der Mauerpfeffer stammt aus unserem Garten; die riesige Menge Thymian hat uns Anita aus ihrem Garten geschenkt.

Wir haben aktuell wieder alle Nachbarschaftshelfer vermittelt. Ich glaube, es sind jetzt sieben Pärchen. So ganz weiß ich es nicht mal mehr; denn einige Helfer helfen bei mehreren, und einige ‚Pfleglinge‘ lassen sich – fachspezifisch – von mehreren helfen. Z.B. Gartenhilfe von einer und gemeinsame Haushaltsarbeiten von einer/m anderen.

Das also getreu dem Motto: Viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten können das Gesicht der Welt verändern!

Hast Du auch einen eigenen kleinen Erfolg der letzten Wochen? Erzähl ihn uns gerne!