Die Macht des „Trotzdem“

Diesen Ausdruck habe ich gerade in einem Radiobeitrag gehört. Er hat mich sofort tief berührt. Für mich handelt er von der Freiheit zu entscheiden, sich zu ent-scheiden, also eine Scheidung/Trennung aufzuheben, sich zu positionieren, seine eigenen Werte zu leben, mit sich selbst eins zu sein. Und das in allen Herausforderungen, die genau in diesem Augenblick auf mir liegen. Darunter zählen

  • Gewohnheiten,
  • meine aktuelle Kraft,
  • meine aktuelle Bequemlichkeit (auch die darf sein),
  • gesellschaftliche Erwartungen,
    Also: Was werden die anderen von mir denken, schließe ich mich selbst durch das, was ich jetzt gleich tun werde, von der Gemeinschaft mit Anderen aus? Denn ich will ja dazugehören, auch das ist für mich wichtig.
    Und nicht zuletzt:
  • die Folgen, die sich aus meiner Entscheidung ergeben werden. Folgen für Andere, aber auch für mich, inkl. meines Gewissens. Mit den Erinnerungen und meinem Gewissen werde ich weiterleben.

Auf dieser Basis entscheide ich. Heraus kommt ein Fließen mit dem Fluss oder ein „und trotzdem“. Das entsteht nicht aus Trotz, wie man vom Wort her meinen könnte, nein, es entsteht nach Abwägung aus meinem tiefsten Inneren, aus meinem Charakter, den ich durch solche bewussten Entscheidungen weiter forme. Die Fragen „Wie will ich sein?“ und „Was bin ich bereit dafür einzusetzen?“ stehen immer im Hintergrund. Wenn ich sie in den Vordergrund treten lasse, stehe ich fester im Leben, fester auf dieser Erde. Gerade im letzten halben Jahr habe ich selbst erleben dürfen wie viel Unterschied das macht. Es tat gut.

Deshalb wünsche ich uns allen zu diesem Osterfest ein „und trotzdem“.

Ich sein dürfen – oder sich verstellen

Was geht heute? Bei den heutigen Anforderungen an dich, bei den Menschen, die du heute triffst.

Hast du die Freiheit, heute du selbst sein zu dürfen? Mit allem, was du bist? Fühlst du diese Freiheit? Wenn nicht: wer oder was schränkt sie ein? Weißt du es oder vermutest/befürchtet du es? Ich war gerade versucht, ein „nur“ dahinter zu setzen. „Nur“ würde abschwächen – oder es sogar schlimmer machen, weil du dann selbst der-/diejenige bist, der/die einengt. Das führt oft zum „ich sollte, ich müsste“. Darum geht es aber nicht, sondern um du darfst du sein, du hast Anderes nicht nötig. Ich lade dich ein, mal dahineinzuspüren, die Grenzen, ihre Ursachen, aber auch die Freiheit zu spüren.

Hinter welchen Grenzen stehst du? Bist du für radikale Offenheit? Was wäre, wenn wir alle gläsern wären, jede/r jeden Gedanken des Gegenübers lesen könnte? Mich würde das nicht freier machen, sondern Angst hervorrufen.

Es ist gut, dass ich entscheiden kann, wie weit ich mich öffne. Andererseits tut es gut, mal darüber nachzusinnen – mit allen Sinnen – was ich bin, was ich zeigen möchte und warum genau das und nicht mehr und nicht weniger.

Neue Idee der 10 Genießer

Obwohl sich die Gruppe der 10 Genießer gerade erst zweimal getroffen hat, hat sie schon eine neue Idee geboren:

Filmabende in der M37, wie sich das Dorfgemeinschaftshaus auch (wegen seiner Adresse) abkürzt. Dieses neue Angebot eignet sich besonders für die Tage, wo es wieder früher dunkel wird. Allerdings haben wir keine Leinwand für draußen. Wir müssen also in unseren kleinen Veranstaltungsraum und dort natürlich die Corona-Bedingungen einhalten. Das heißt, wir können nur wenige zulassen und bleiben definitiv weniger als 10. Das hat aber auch einen wirklichen Vorteil, dass es nämlich keine gebührenpflichtige öffentliche, sondern eine private Vorführung wird. Mit den wenigen Bekannten haben wir auch die Möglichkeit, anschließend den Film, vielleicht auch nur Ausschnitte von einem Film, zu diskutieren. Das werden wir ebenfalls nutzen. So kommen wir wieder in Austausch und lernen uns gegenseitig besser kennen.

Perfekterweise hat Richard uns genau nach Evas Klavierkonzert neulich einen kleinen Beamer gespendet. Er reicht für diese Zwecke komplett aus und ermöglicht uns erst diesen Genuss. GROßES DANKE an Dich, Richard!

Eingeladen fühlen dürfen sich auch Leute außerhalb des Kreises der 10 Genießer. Solange Du Mitglied in einer unserer aktiven Gruppen bist, herzlich gern; mit allen anderen „Freunden des Hauses“ füllen wir die eventuell restlichen Plätze.

Wie weiter?

Mailt Euer Interesse und Filmvorschläge gern jederzeit an unsere Adresse im Impressum. Die Termine kommen dann in den Kalender und werden in den Gruppen bekannt gegeben.

Ich freue mich drauf.