Ökologische Nachhaltigkeit, OK – aber was ist soziale Nachhaltigkeit?

Vor einiger Zeit habe ich im Konzept die Begriffe „ökologische Nachhaltigkeit“ und „soziale Nachhaltigkeit“ ergänzt. Deshalb hier ein paar Gedanken dazu:

Ein wichtiger Stein im Mosaik der ökologischen Nachhaltigkeit ist, vom „muss ich sowieso bald tauschen/erneuern“ zum „geht noch ne Weile“ zu kommen.

Ein wichtiger Stein in der sozialen Nachhaltigkeit ist es, bei aufkommenden unguten Gefühlen zu versuchen, sie zu klären – in mir selbst und im Gespräch mit dem Gegenüber. Dazu gibt es in diesem Beitrag ein paar ausführlichere Informationen:

Soziale Nachhaltigkeit im Dorfgemeinschaftshaus

Nicht nur in finanzieller Hinsicht versuchen wir im Dorfgemeinschaftshaus niemanden auszuschließen. Auch bei Unstimmigkeiten. Denn wir betrachten die Erde und soziales Miteinander als Lebensgrundlagen. Entsprechend ist uns beides super wichtig.

Bei Unstimmigkeiten gehen wir erst einmal von Missverständnissen aus, anstatt Böses zu vermuten. Und wir sind bereit, diese vermuteten Missverständnisse zu klären, anstatt gleich die Kommunikation abzubrechen und auseinanderzurennen. Die folgenden Bausteine helfen dabei:

  • Wir sind uns alle bewusst, dass wir persönliche Grenzen haben. Die dürfen wir auch haben. Uns ist jedoch klar, dass die Anderen diese nicht kennen (können) und auch eigene Grenzen haben.
  • Wir sehen es als unsere persönliche Aufgabe an, unsere eigenen Grenzen zu kennen und sie auszusprechen, nicht als Aufgabe des Gegenübers sie zu erraten.
  • Zum Teil sind unsere Grenzen oder die der Anderen durch Traumata bedingt, also so leicht auch nicht aus dem Weg zu räumen und „bei Berührung gefährlich“.
  • Auch gibt es Grenzen bei Themen, wo wir einfach unterschiedlich sind. Und das auch bleiben wollen, eben so sein und akzeptiert werden wollen, wie wir aktuell sind, ohne „Verbesserungsvorschläge“. Ein klares Beispiel dafür ist alles, was mit dem Thema Corona zusammenhängt. Hier denken und handeln wir sehr unterschiedlich – und engagieren uns dennoch gemeinsam.
  • Wenn jemand von uns beim Anderen Grenzen berührt hat, ist kein sofortiges Auseinanderrennen notwendig. Statt dessen können wir -meist mit Hilfe von Gewaltfreier Kommunikation nach Rosenberg- vorsichtig die Grenze finden zwischen dem, was geht, und dem, was bleiben wird. Ob nun deshalb, weil das Trauma es eben nicht zulässt oder weil wir bleiben wollen, wie wir sind, und das bei unserem Gegenüber schlicht eine Grenze überschreitet.

Erst wenn uns diese Grenzen auf beiden Seiten klar sind, entscheiden wir, ob und wie es für uns weitergehen kann. Falls ein Trennen nach dieser Klärung dennoch nötig ist, gehen wir im Frieden auseinander. Das ist früh genug und hinterlässt anstelle bleibender Anspannung Ruhe.

Auf diese Weise können wir meist die Beziehungen unter uns und unsere jeweils gemeinsamen Hobbies erhalten.

Für diese Abfolge Verständnis aufzubringen und den Prozess zu versuchen, sind wir alle bereit.

Falls Du mitmachen möchtest, bist Du herzlich willkommen!

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