Sooo viele Möglichkeiten. Wir genießen es, Auswahl zu haben. Wenn ich zurückdenke, welche Möglichkeiten ich alles habe, im Gegensatz zu dem, was meine Mutter an Möglichkeiten hatte, erst recht meine Großmutter oder sogar meine Urgroßmutter. (Meine Urgroßmutter ist die letzte in der Generationenfolge, von der ich halbwegs etwas weiß.)
Mehr Möglichkeiten durch eine freiere, tolerantere Gesellschaft. Auch wenn wir derzeit Rückschritte spüren, ist das alles nichts zu der engstirnigen Gesellschaft von früher.
Mehr Möglichkeiten an Freizeitangeboten in der Stadt, dazu unendlich viele Angebote im Internet. Unser Tag ist weiterhin 24h lang. Wir arbeiten weniger Stunden als frühere Generationen und haben zusätzlich mehr helfende Maschinchen daheim. Insgesamt also mehr Freizeit, in der wir wählen können, aber eben auch wählen müssen, was wir in dieser Zeit tun.
Arbeiten gehen und Haushalt schmeißen waren und sind leicht verständlich als Lebensnotwendigkeiten und irgendwie eint das auch unsere Gesellschaft. Vielleicht verhasst, aber eben auch verstanden und damit meist akzeptiert. Die bezahlte Arbeit wird oft allerdings auch als sinnlos oder gesamtgesellschaftlich als sinnentleert empfunden.
Trotz dieser Stunden Arbeit und Hausarbeit bleibt mehr Zeit, die wir selbst gestalten können. Hier haben wir es in der Hand Sinn zu suchen und zu finden. Ich glaube, die wahnsinnig vielen Möglichkeiten vor denen wir hier stehen, erschweren diese Sinnsuche, lenken uns immer wieder ab. Wir lieben zwar die Wahl zu haben, merken aber oft nicht, dass sie uns gleichzeitig das Leben schwer macht.
Bestsellerlisten erleichtern uns die Auswahl. Gleichzeitig sind sie eine Vorauswahl von außen, bestimmen uns also in gewisser Weise fremd, also durch Fremde.
Wie finden wir zu wohltuendem Umgang mit unseren Vielen Wahlmöglichkeiten?
Mir hilft bewusste Prioritätensetzung. Eigene. So habe ich einerseits vor Jahren Fernsehen für mich gestrichen, andererseits vorausgewählt, dass ich ausgesprochen gern Sachen gemeinsam mit Anderen tue und mich ebenfalls ausgesprochen gern um meine Gesundheit kümmere. (Aha, hier kommt also der Name der Website her .) Und dann vielleicht noch ein Drittes: Ich lerne ausgesprochen gern. Alles drei macht mir nicht nur Freude, sondern ist für mich auch sinnerfüllt.
Entlang dieser drei Überschriften suche ich meine Freizeitgestaltung zusammen. Hast du auch solche Überschriften? z.B. wie im Bild? Wenn noch nicht, kannst du sie vielleicht jetzt finden. Mir hat die Gewaltfreie Kommunikation durch ihren Blick auf meine eigenen Bedürfnisse dabei geholfen. Meditation ist ein anderer guter Weg, den ich kenne. Es gibt bestimmt noch viele andere.
Wenn du anschließend schaust, ob deine Überschriften dem entsprechen, was du bisher in deiner Freizeit so machst und wie viel Zeit du für was jeweils zur Verfügung stellst, findest du vielleicht zu mehr innerer Zufriedenheit auch in unserer Welt der soo vielen Möglichkeiten.