In Reick vor normalen Genossenschaftshäusern habe ich einen Blühstreifen entdeckt. Noch voriges Jahr wurde hier alles weggemäht. Ein klassischer Rasen mit entsprechend klassisch geringer Überlebenschance für Insekten und andere Tierchen war „normal“. Aber siehe da , dieses Jahr hat jemand (oder vielleicht sogar die ganze Genossenschaft?) umgedacht: Im hinteren Bereich wurde ein Blühstreifen übrig gelassen. Endlich dürfen die Wiesenschaumkräuter hier nicht nur wachsen, sondern auch mal blühen!!! Denn das wurde Jahr für Jahr durch „rechzeitiges“ Mähen verhindert!
Wiesenschaumkraut ist typisch für feuchte, nährstoffreiche Wiesen. Es heißt so, weil es wie Schaum vergeht, wenn man es pflückt und in die Vase stellt. Das hat schon viele Kindertränen gegeben. Giftig, wie manche Eltern sagen, ist es aber nicht. Vielmehr kann man die jungen Blättchen bis zur Blüte in Salaten gut verwenden. Sie schmecken kresseähnlich.
Und als ich näher heranging, konnte ich erkennen, wie Insekten den Blühstreifen schon entdeckt haben und genießen!
Besonders wertvoll ist das Wiesenschaumkraut für den orange-weißen Aurorafalter: Dessen Raupe frisst vor allem Knoblauchsrauke und eben Wiesenschaumkraut. Im Garten haben wir viel Knoblauchsrauke, aber kein Wiesenschaumkraut. Dafür ist der Sandboden zu trocken. Dennoch habe ich dieses Frühjahr schon einen Aurorafalter flattern sehen. Nur sich knipsen lassen wollte er dann doch nicht. Das Bild, damit Ihr wisst, was ein Aurorafalter ist, stammt aus der Wikipedia:
Mich freut sehr, dass wir in Dresden allmählich umdenken und der Stadtnatur etwas mehr Raum geben!