Blühstreifen statt Rasenwüste

In Reick vor normalen Genossenschaftshäusern habe ich einen Blühstreifen entdeckt. Noch voriges Jahr wurde hier alles weggemäht. Ein klassischer Rasen mit entsprechend klassisch geringer Überlebenschance für Insekten und andere Tierchen war „normal“. Aber siehe da , dieses Jahr hat jemand (oder vielleicht sogar die ganze Genossenschaft?) umgedacht: Im hinteren Bereich wurde ein Blühstreifen übrig gelassen. Endlich dürfen die Wiesenschaumkräuter hier nicht nur wachsen, sondern auch mal blühen!!! Denn das wurde Jahr für Jahr durch „rechzeitiges“ Mähen verhindert!

Wiesenschaumkraut ist typisch für feuchte, nährstoffreiche Wiesen. Es heißt so, weil es wie Schaum vergeht, wenn man es pflückt und in die Vase stellt. Das hat schon viele Kindertränen gegeben. Giftig, wie manche Eltern sagen, ist es aber nicht. Vielmehr kann man die jungen Blättchen bis zur Blüte in Salaten gut verwenden. Sie schmecken kresseähnlich.

Und als ich näher heranging, konnte ich erkennen, wie Insekten den Blühstreifen schon entdeckt haben und genießen!

Biene auf Löwenzahn neben Wiesenschaumkraut
Hier genießt eine normale Honigbiene eine Löwenzahnblüte neben dem Wiesenschaumkraut.

Besonders wertvoll ist das Wiesenschaumkraut für den orange-weißen Aurorafalter: Dessen Raupe frisst vor allem Knoblauchsrauke und eben Wiesenschaumkraut. Im Garten haben wir viel Knoblauchsrauke, aber kein Wiesenschaumkraut. Dafür ist der Sandboden zu trocken. Dennoch habe ich dieses Frühjahr schon einen Aurorafalter flattern sehen. Nur sich knipsen lassen wollte er dann doch nicht. Das Bild, damit Ihr wisst, was ein Aurorafalter ist, stammt aus der Wikipedia:

Mich freut sehr, dass wir in Dresden allmählich umdenken und der Stadtnatur etwas mehr Raum geben!

Update Ukraine (13.03.22)

Update vom 13.03.2022. Der Krieg dauert an. Ebenso akut wie am 25.2., wenn nicht noch schlimmer. In Dresden sind bereits viele Flüchtlinge angekommen. Es werden täglich mehr. Die Stadt nimmt auf.

Ich habe den Eindruck, dass die Hilfen in Dresden jetzt schon ziemlich professionalisiert sind. Ich denke, jede/r tut, was er kann. Und es gibt inzwischen wesentlich bessere Auflistungen von Hilfsmöglichkeiten, als wir es hier bieten können. Und schnellere Medien, wie Telegram- oder Whatsapp-Gruppen.

Die beste Übersicht über Hilfen in Dresden bietet inzwischen (finde ich) plattform-dresden.de, die Initiative „Ukrainisches Koordinationszentrum Dresden“ und die Seite der Stadt Dresden https://www.dresden.de/de/leben/gesellschaft/migration/hilfe-fuer-die-ukraine/sie-moechten-helfen.php
Bei Letzterem muss man wohl nur leider ziemlich lange auf Antwort warten, falls man hinmailt.

Deshalb lasse ich den Beitrag vom 25.02.22 jetzt wieder durch die neuen Beiträge nach unten rutschen.

Auch wenn es so weit weg erscheint: Ukraine

Mein letzter Beitrag ging über soziale Nachhaltigkeit. Krieg ist das absolute Gegenteil davon. Und weil es Dir vielleicht auch so geht, dass Du was tun willst, und nicht recht weißt was, hier ein Aufruf, der Dir aktiv sein ermöglicht:

Unterstützen Sie die Menschen in der Ukraine

Russland führt Krieg in der Ukraine. In der westukrainischen Stadt Lviv/Lemberg versucht die Sozialstiftung „St. Wolodymyr Fonds“ der ukrainisch-katholischen Kirche in diesen Zeiten insbesondere Flüchtlingen und vom Krieg geschädigten Menschen zu helfen.

Wenn Sie diese Arbeit unterstützen möchten, können Sie dies über das Vereinskonto des Ökumenischen Domladens Bautzen tun:

DE33 8509 0000 5626 2110 05 bei der Volksbank Dresden-Bautzen,
Zweck: St. Wolodymyr Fonds Lviv/Lemberg

Spendenquittungen werden ausgestellt. Die Spenden werden direkt auf ein Konto der Stiftung in Polen weitergeleitet.

Danke und beste Grüße – bleiben Sie behütet -,
in großer Traurigkeit

Peter-Paul Straube, Vorsitzender des Ökumenischen Buchladens Bautzen

Ökumenischer Domladen Bautzen e.V.
An den Fleischbänken 5
02625 Bautzen

Kontakt für Fragen: info@domladen-bautzen.de, mobil: +49 160 98 52 18 85

Da ich Herrn Straube und einige weitere Aktive persönlich kenne, habe ich auch angeboten Hilfe mitzuorganisieren oder zumindest die Aufrufe weiterzuleiten, wenn klar ist, was wir noch tun könnten.

Eine weitere Möglichkeit ist mir inzwischen bekannt: Wenn Du Geflüchtete aufnehmen willst, kannst Du hier mitmachen: https://elinor.network/gastfreundschaft-ukraine/. Inzwischen organisiert die Stadt Dresden aber auch Hilfe inklusive Aufnahmemöglichkeiten. Das halte ich für weitaus realer, weil hier keine Unterkünfte nur für 14 Tage angeboten werden können, sondern nur längerfristige: https://www.dresden.de/de/leben/gesellschaft/migration/hilfe-fuer-die-ukraine.php

Lisa

Ökologische Nachhaltigkeit, OK – aber was ist soziale Nachhaltigkeit?

Vor einiger Zeit habe ich im Konzept die Begriffe „ökologische Nachhaltigkeit“ und „soziale Nachhaltigkeit“ ergänzt. Deshalb hier ein paar Gedanken dazu:

Ein wichtiger Stein im Mosaik der ökologischen Nachhaltigkeit ist, vom „muss ich sowieso bald tauschen/erneuern“ zum „geht noch ne Weile“ zu kommen.

Ein wichtiger Stein in der sozialen Nachhaltigkeit ist es, bei aufkommenden unguten Gefühlen zu versuchen, sie zu klären – in mir selbst und im Gespräch mit dem Gegenüber. Dazu gibt es in diesem Beitrag ein paar ausführlichere Informationen:

Soziale Nachhaltigkeit im Dorfgemeinschaftshaus

Nicht nur in finanzieller Hinsicht versuchen wir im Dorfgemeinschaftshaus niemanden auszuschließen. Auch bei Unstimmigkeiten. Denn wir betrachten die Erde und soziales Miteinander als Lebensgrundlagen. Entsprechend ist uns beides super wichtig.

Bei Unstimmigkeiten gehen wir erst einmal von Missverständnissen aus, anstatt Böses zu vermuten. Und wir sind bereit, diese vermuteten Missverständnisse zu klären, anstatt gleich die Kommunikation abzubrechen und auseinanderzurennen. Die folgenden Bausteine helfen dabei:

  • Wir sind uns alle bewusst, dass wir persönliche Grenzen haben. Die dürfen wir auch haben. Uns ist jedoch klar, dass die Anderen diese nicht kennen (können) und auch eigene Grenzen haben.
  • Wir sehen es als unsere persönliche Aufgabe an, unsere eigenen Grenzen zu kennen und sie auszusprechen, nicht als Aufgabe des Gegenübers sie zu erraten.
  • Zum Teil sind unsere Grenzen oder die der Anderen durch Traumata bedingt, also so leicht auch nicht aus dem Weg zu räumen und „bei Berührung gefährlich“.
  • Auch gibt es Grenzen bei Themen, wo wir einfach unterschiedlich sind. Und das auch bleiben wollen, eben so sein und akzeptiert werden wollen, wie wir aktuell sind, ohne „Verbesserungsvorschläge“. Ein klares Beispiel dafür ist alles, was mit dem Thema Corona zusammenhängt. Hier denken und handeln wir sehr unterschiedlich – und engagieren uns dennoch gemeinsam.
  • Wenn jemand von uns beim Anderen Grenzen berührt hat, ist kein sofortiges Auseinanderrennen notwendig. Statt dessen können wir -meist mit Hilfe von Gewaltfreier Kommunikation nach Rosenberg- vorsichtig die Grenze finden zwischen dem, was geht, und dem, was bleiben wird. Ob nun deshalb, weil das Trauma es eben nicht zulässt oder weil wir bleiben wollen, wie wir sind, und das bei unserem Gegenüber schlicht eine Grenze überschreitet.

Erst wenn uns diese Grenzen auf beiden Seiten klar sind, entscheiden wir, ob und wie es für uns weitergehen kann. Falls ein Trennen nach dieser Klärung dennoch nötig ist, gehen wir im Frieden auseinander. Das ist früh genug und hinterlässt anstelle bleibender Anspannung Ruhe.

Auf diese Weise können wir meist die Beziehungen unter uns und unsere jeweils gemeinsamen Hobbies erhalten.

Für diese Abfolge Verständnis aufzubringen und den Prozess zu versuchen, sind wir alle bereit.

Falls Du mitmachen möchtest, bist Du herzlich willkommen!

Fazit des Buchs „Das Sterben der anderen“ von Tanja Busse

„Das Sterben der anderen wird unser eigenes sein.“

Das fand ich so krass, dass ich nach ner Petition gesucht habe, die uns da vielleicht noch etwas herausholt.

Hier ist sie und vielleicht magst Du ja auch unterschreiben:

Artenschutz und Naturschutz ins Grundgesetz – Online-Petition https://www.openpetition.de/petition/online/artenschutz-und-naturschutz-ins-grundgesetz

Einkehrtag

(Den Titel habe ich dem Gedicht gegeben. Im Buch, das ich gelesen habe, hatte es keinen, aber hier auf der Website müssen alle Beiträge einen haben, Computerzwang. Also habe ich mich dem „ergeben“.) Hier das Gedicht:

„So viele Menschen haben Angst vor der Stille.

Wenn sie nur für einige Augenblicke zu lauschen wagten, würden sie entdecken,

dass die Stille gar keine Stille ist.

Sie würden bemerken, dass Stille ein unterirdischer Wassergesang ist,

ein tiefer Fluss sprechender Wahrheit, der nie zu strömen aufhört.

Sie würden bemerken, dass die Stille alles Leben mit liebevollen Händen umfasst,

es mit stiller Gedankentiefe wässert, es zum Wachsen bringt.

Sie würden bemerken, dass Stille die ewige Mutter ist, die an der Wiege des Lebens wacht.“

Marie Vine (in „Dankbarkeit, Wertschätzung und Glück – Auf dem Weg zu einem neuen Lebensstil“ von Liv Larsson)